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Willkommen Elke!

Im Februar 2023 begrüßte Mobycon Elke Schimmel, die unser DACH-Team verstärkt. Sie erzählt uns über ihre Erfahrungen auf zwei Kontinenten.


Fahrradtour Andalusien 2019

Ich habe kürzlich bei Mobycon als Senior-Beraterin angefangen. Ich freue mich darauf, mit diesem hochmotivierten und erfahrenen Team zusammenzuarbeiten, das Menschen aus verschiedenen Hintergründen – beruflich, national oder sprachlich – zusammenbringt. Mit Mobycon habe ich das Ziel, sowohl privaten als auch öffentlichen Akteuren dabei zu helfen, hohe Ambitionen zu verfolgen und außergewöhnliche Ergebnisse bei der Förderung nachhaltiger Mobilität zu erzielen. 

Provokant waren sie, die Aussagen, mit denen ich während meines Studiums der Raumplanung und Raumordnung an der Technischen Universität Wien konfrontiert wurde:  ‘Ein normaler Mensch würde unseren derzeitigen Lebensraum als total verrückt bezeichnen: Wir ziehen uns mehr oder weniger freiwillig in abgedichtete Häuser mit Lärmschutzfenstern zurück, um den Außenraum dem Krach, dem Staub und den Abgasen der Autos zu überlassen. In Anbetracht der Bedingungen, die sich der Mensch für sein Auto geschaffen hat, ist Autofahren eindeutig die angenehmste Form der Mobilität und daher durchaus rational.’ Der Wiener Professor Hermann Knoflacher tritt seit Jahrzehnten unermüdlich für eine menschengerechte, gesunde Stadt ein. Uns Studierende schickte er auf den Weg, uns zu überlegen, wie man die Welt weniger abhängig vom Auto machen kann. Das weckte mein Interesse und voilà, mein Weg in eine Verkehrsplanung, die nachhaltige Mobilitätsformen fördert, stand fest. 


Mit Kolleg:innen in Ecuador

Auch der globale Süden hatte es mir angetan und so schloss ich auch ein Anthropologiestudium ab. Der Motorisierungsgrad ist im globalen Süden zwar noch geringer, gleichzeitig wird diese Region in den kommenden Jahrzehnten ein hohes Bevölkerungswachstum erleben und der Wohlstand steigt insbesondere in den Städten. Der Bus nimmt als Transportmittel in vielen Ländern des globalen Südens eine bedeutende Rolle ein. Entsprechend wichtig ist es, wenn Strategien zur Dekarbonisierung des Verkehrs genau hier ansetzen und gute Fuss- und Radverkehrsinfrastrukturen die letzte Meile angenehm machen.  

Ich bin also in unterschiedlichen Disziplinen und auf unterschiedlichen Kontinenten beheimatet. Zu meinen Lieblinsgprojekten in Europa zählten die Erarbeitung von Mobilitätskonzepten für österreichische Städte, das Entwickeln von Radverkehrsnetzen im ländlichen Raum, das Aufstellen eines Kriterienkatalogs für autofreie Wohnanlagen und eine Ex-ante-Evaluation des Gotthard-Basistunnels, also eine Evalutation von Daten zu Raum, Verkehr und Wirtschaft vor dessen Eröffnung. In Lateinamerika (wo ich unter anderem für das GIZ gearbeitet habe) setzte ich mich mit den Mobilitätsbedürfnissen von Slumbewohner:innen auseinander und erarbeitete in einem partizipativen Prozess ein Radverkehrsnetz in einer Kleinstadt im Amazonastiefland. Eine interessante Aufgabe, denn in Ländern mit einer hohen Kriminalitätsrate musse ein solches so angelegt sein , dass sich die Menschen auch sozial sicher fühlen.


Es gibt noch viel zutun, um fahrradfreundliche Umgebungen zu schaffen: Tena, Ecuador, 2011

Ich engagiere mich auch in einem Schweizer Verein, der sich für eine gendersensible Stadt-und Verkehrsplanung einsetzt, und lehre zu diesem Thema auch an der Universität Liechtenstein. Seit den 1970er Jahren beschäftigen sich Forscher:innen und Planer:innen damit, wessen Bedürfnisse in der (Verkehrs-)Planung berücksichtigt werden. Inzwischen gibt es eine Fülle von Daten und Studien, die die Bedeutung der Genderperspektive in der Stadtplanung und Mobilität belegen. 

Weltweit beobachte ich einen Trend zur Schaffung attraktiver Alternativen zum Auto, und jedes Land hat seine eigenen Erfolge und Misserfolge in dieser Hinsicht.  Wollen wir die Mobilitätswende schaffen, dann braucht es den Austausch von Wissen, die Vernetzung von Disziplinen, Offenheit und Expertise. 

Darüber hinaus sollten wir bedenken, dass hinter jeder Mobilitätsentscheidung Menschen stehen und Verbindungen zu anderen Disziplinen herstellen, die sich mit menschlichem Verhalten befassen, wie Psychologie, Verhaltenswissenschaften, Soziologie und andere. 


Hier muss für den Radverkehr nicht geplant werden: Einige Dörfer sind nur per Boot zu erreichen

Mobycon arbeitet mit Kund:innen und Partner:innen auf der ganzen Welt zusammen, um sie zu inspirieren, zu unterstützen und mit niederländischen Ansätzen zu Innovationen anzuregen. Das spricht mich sehr an. Das Team bei Mobycon ist vielfältig und umfasst Kommunikationsexpert:innen, Stadt- und Verkehrsplaner:innen, Verkehrsingenieur:innen und Sozialwissenschaftler:innen. Diese breite Expertise ist notwendig, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.  

Ich freue mich sehr darauf, Teil dieses hochqualifizierten und motivierten Teams zu sein! 

Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie das Fachwissen von Mobycon am besten mit Ihren Herausforderungen kombinieren können, kontaktieren Sie mich bitte HIER. Meine neuen Kolleg:innen und ich helfen Ihnen gerne!

Elke Schimmel

‚Eine gerechtere Verteilung des Raums und die Dekonstruktion der autogerechten Stadt erhöhen die Lebensqualität: Unsere Umgebungen werden  attraktiver, gesünder, sicherer und weniger laut. Überall auf der Welt gewinnen Städte gegenwärtig an Momentum für eine nachhaltigere Mobilität. Was für eine aufregende Zeit, um an der Gestaltung dieser Transformation beteiligt zu sein!‘

Leitende Beraterin
e.schimmel@mobycon.com

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