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Corona / Mobilität / Radfahrenden / Transportalternativen

Home-Office und Radverkehr: Weniger unterwegs mit Auto und ÖPNV

Eine Umfrage innerhalb des Mobycon-Teams zeigt, dass der Radverkehr in den kommenden Wochen und Monaten auf gleichem Level bleibt und sogar zunehmen wird, während Autofahrende und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel weniger reisen werden.

Um unserem Team mehr Möglichkeiten zu bieten, stellte jede unserer Mobycon-Niederlassungen in den Niederlanden leihweise ein S-Pedelec zur Verfügung, um Alternativen zum Autofahren und den öffentlichen Verkehrsmitteln für den Weg ins Büro zu testen.

Nachdem wir nun seit sechs Monaten mit den COVID-Maßnahmen konfrontiert sind, wird immer deutlicher, welche strukturellen Veränderungen diese Krise für unsere Mobilität bedeuten wird. Wir können noch nicht das vollständige Bild erkennen, aber es zeichnen sich eine Reihe von klaren Mustern ab.  Wir alle haben uns daran gewöhnt, viel von zu Hause aus zu arbeiten. Diese Situation ist sicherlich nicht immer ideal: Wir vermissen natürlich den direkten Kontakt mit unseren Kolleginnen uns Kollegen. Zu Hause ist aber auch der Arbeitsraum nicht immer so gut wie er sein könnte. Dazu wird die Unterscheidung zwischen Arbeit und Freizeit noch verschwommener, als sie es ohnehin schon war. Andererseits gibt es eine Ersparnis von Reisezeit und -kosten. Hinzu kommt, dass die Möglichkeiten für das Arbeiten aus der Ferne, sei es von zu Hause oder von einem anderen Ort, jetzt besser bekannt und verstanden sind. Dieses Pro und Contra und verschiedene Präferenzen vorausgesetzt, werden die Entscheidungen zwischen Arbeit im Büro oder zu Hause auf Unternehmensebene unterschiedlich ausfallen.

Wir haben unsere Kollegen – eine Gruppe von etwa 80 Fachleuten mit unterschiedlichem Mobilitätsverhalten – gefragt, was das Arbeiten von zu Hause für sie bedeutet. Auffallend ist, dass der größte Teil derjenigen, die normalerweise mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zum Büro fahren würden (78%), in Zukunft für sich weniger persönliche Geschäftsreisen oder Pendelverkehr prognostizieren. Für beide Gruppen (Autofahrende und Nutzende öffentlicher Verkehrsmittel) hängt dies mit der Entdeckung zusammen, dass sie so produktiver sind und mehr Zeit für soziale Kontakte, Sport und Hobbys haben. Auf der anderen Seite ist der Anteil der Radfahrenden, die sich selbst weniger pendeln sehen, mit nur 33% viel geringer. Diese Gruppe gab auch an, dass sie viel weniger von den Vorteilen des “Home Office” profitiert haben, die Autofahrende und ÖPNV-Nutzer*Innen herausstellen. Mit anderen Worten: Die Tatsache, dass sie weniger oft ins Büro fahren, bedeutet für sie weniger positiven Unterschied.

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse können wir erwarten, dass die Radfahrenden unter uns auch in Zukunft andere Entscheidungen zwischen dem Home-Office und der Arbeit im Büro treffen werden. Sie werden sich wahrscheinlich eher dafür entscheiden, im Büro zu arbeiten, wenn es die Sicherheit erlaubt, während Autofahrer*Innen und Nutzer*Innen des ÖPNV ihren Verlust von wertvoller Lebenszeit durch das Pendeln begrenzen wollen und sich häufiger dafür entscheiden werden, von zu Hause aus zu arbeiten. Die Zeit wird zeigen, welche Auswirkungen das langfristig haben wird. Die Radfahrenden Mitarbeiter*Innen aber (und ihre Arbeitgeber) werden den Vorteil  von mehr persönlicher, einfacherer und besserer Zusammenarbeit sicher zu nutzen wissen – und natürlich mehr Spaß zusammen haben.

Otto Cazemier

‘Ich vermittle taktische und praktische Strategien. Vor allem interessiere ich mich für Verkehrs- und Transportprozesse, an denen eine Vielzahl von Interessengruppen und Akteuren beteiligt sind. Als Teamplayer trage ich aktiv zu Lösungen bei und bin offen für die Ideen anderer.’

Leitender Berater 
o.cazemier@mobycon.com

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