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Fahrrad / Niederlande / Studienreise

Studienreise der Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfahlen

 

 

Die Erfahrungen des letzten Jahres haben die Heinrich-Böll-Stiftung Nordrhein-Westfalen veranlasst, eine weitere Fahrrad-Studienreise in die Niederlande zu organisieren. Utrecht und Houten standen auf dem Plan der mehrtägigen Tour. Mirjam de Bok und Bernhard Ensink von Mobycon begleiteten die Gruppe und erklärten die niederländischen Grundprinzipien der Radverkehrsplanung am Beispiel von Utrecht und Houten.

 

Mirjam de Bok (Mobycon) erklärt die Planungsprinzipien der Radverkehrsinfrastruktur in Houten.

Die Heinrich-Böll-Stiftung Studienreisegruppe wollte erfahren, ob die berühmten niederländischen Fahrradwege halten, was sie versprechen, und ob der niederländische Stadtumbau auch ökologisch ein Erfolg ist. Im Rahmen dieser Reise besuchten 20 Personen auch Utrecht und Houten. Wir nahmen sie mit auf eine Fahrradtour durch Utrecht und die Fahrradstadt Houten. Wir starteten in Utrecht in der größten Fahrradabstellanlage der Welt – 12.500 Stellplätze! Von dort aus setzten wir unseren Weg durch den östlichen Teil von Utrecht fort und befuhren und besuchten:

  • die kürzlich restaurierte Catharijnesingel, die wieder mehr Wasser und Grünflächen in das Zentrum von Utrecht brachte, und weniger Autos;
  • den viel befahrenen Vredenburg-Radweg;
  • mehrere Vorfahrtsstraßen für Radfahrende und andere Umgestaltungen bestehender Straßen, bei denen Radfahrenden ein größerer Anteil an der Straße eingeräumt wurde;
  • den Park Oosterspoorbaan, eine ehemalige Eisenbahnstrecke, die in einen Park umgewandelt wurde, in dem man jetzt radfahren und spazieren gehen kann.

Die Radtour ging weiter nach Houten, um die Fahrradentwicklung zu erleben, für die Houten weltberühmt ist. Die Stadt hat eine autofreie Hauptverkehrsstruktur, so dass man nicht mit dem Auto von einem Stadtteil zum anderen fahren kann, sondern immer über die Ringstraße fahren muss. Mit dem Fahrrad ist es einfacher und schneller, sich in Houten zu bewegen. Zusammen mit der guten Zuganbindung ist das komfortable, gut ausgebaute Fahrradnetz ein guter Konkurrent für das private Auto.

Die Gruppe hat auch erfahren, dass dies nicht unmittelbar bedeutet, dass die Einwohner von Houten keine Autos mehr besitzen oder benutzen. Außerdem werden die separaten Radwege sowohl von (schnellen und langsamen) Radfahrenden als auch von Mopeds genutzt. Diese Geschwindigkeitsunterschiede sind eine Herausforderung, insbesondere für die Verkehrssicherheit. Selbst im „Fahrradhimmel“ Houten gibt es also noch viel Raum für Verbesserungen! Dennoch genoss die Gruppe das Radeln durch den sicheren und ruhigen Ort und kehrte mit dem Fahrrad nach Utrecht zurück.

Die Teilnehmenden hatten ausgiebig Gelegenheit, Fragen zu stellen. Sie ließen sich davon inspirieren, wie das tägliche Leben auf dem Fahrrad in Utrecht und Houten aussieht, und sahen die Möglichkeiten für eine Stadtentwicklung, bei der Radfahrenden mehr Vorrang eingeräumt wird. Gerne heißen wir im nächsten Jahr wieder eine neue Studienreisegruppe der Heinrich-Böll-Stiftung NRW willkommen. Und natürlich organisieren oder begleiten wir auch für andere Gruppen aus Deutschland gerne Studienreisen in die Niederlande, z.B. auch nach Zwolle, die Stadt, die nur ca. 50km von Deutschland entfernt liegt und sich erfolgreich als Weltfahrradstadt profiliert.

Bernhard Ensink

‚Nachhaltige Mobilität für alle – das ist, worum es mir geht. Die Basis dafür bildet die Kombination und Integration der Sub-Systeme Zu Fuß Gehen, Radfahren und Öffentlicher Verkehr in einem nachhaltigen Verkehrssystem. Das ist essentiell für die Nachhaltigen Entwicklungsziele, insbesondere für Ziel #11: Nachhaltige Städte und Gemeinden. Gerne arbeite ich daran mit dem Mobycon Team und unseren Auftraggebern.‘

Strategischer Berater
b.ensink@mobycon.com

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